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Stefan Kühn: Die lockere Fiskalpolitik der Industriestaaten befeuert die Inflation!
„Die Regierungen und Notenbanken haben unverzüglich mit einer schuldengetriebenen, lockeren Fiskalpolitik auf den Ausbruch der Corona-Pandemie reagiert!“
„Und Die Regierungen und Notenbanken haben so aus den Lehren der Finanzkrise ihre Schlüsse gezogen! Damals war die Antwort der Politik zu zögerlich und die Wirtschaft tauchte massiv ab! Doch nun droht eine neue Gefahr: Inflation!“
„In den USA wurde unter dem damaligen Präsident Trump im Frühjahr 2020 ein massives Hilfspaket von 2 Billionen Dollar (das ist eine 2 mit 12 Nullen!) verabschiedet. Sein Nachfolger Joe Biden doppelte mit einer weiteren Billion schweren Programm kurz nach seiner Amtseinführung im Januar 2021 nach!“ stellt Stefan Kühn fest. „Und auch in Europa wurden milliardenschwere Konjunkturpakete auf den Weg gebracht!“
In Deutschland wurde sogar die in der Verfassung verankerte Schuldenbremse außer Kraft gesetzt. So konnte Finanzminister Olaf Scholz neue Schulden machen, um die Wirtschaft vor dem Wirtschaftseinbruch zu bewahren! Und die EU fand sich zu einem EUR 750 Milliarden schweren Konjunkturprogramm mit Namen ,Wiederaufbaufonds‘ zusammen!
Ziel dieses Fonds ist vor allem die Unterstützung der südlichen Mitgliedsländer, die von COVID-19 besonders arg gebeutelt wurden.
„Dabei wurden sogar ,heilige Kühe‘ geschlachtet, da teilweise die ,Vergemeinschaftung‘ dieser Schulden vorgesehen ist! Diese Vergemeinschaftung ist ein ,heißes Eisen‘ innerhalb der EU. Begründet sie doch eine Solidargemeinschaft, bei der alle EU-Staaten für die Schulden der anderen Mitglieder haften würden!“ ist Stefan Kühn besorgt.
„Das heißt nichts anderes, als dass die wirtschaftlich stärkeren (nördlichen) EU-Staaten für die notorisch defizitären (südlichen) EU-Staaten einstehen müssen! Die einen wird’s freuen, die anderen reuen, wenn hier nicht die richtigen Anreize für einen Strukturwandel eingebaut werden!“ fasst Stefan Kühn die Situation zusammen, aber er gibt sich dabei keiner Illusion hin.
Im Juni 2020 prägte Finanzminister Olaf Scholz zum 2. deutschen Konjunkturpaket den Begriff: „Wir wollen mit Wumm aus der Krise kommen.“ Scholz bezog sich dabei auf das 130-Milliarden-Euro-Konjunkturprogramm, auf das sich die Regierungskoalition verständigt hatte. Dieses
folgte auf die sogenannte ,Bazooka‘! Mit dieser wurde seit März 2020 die Wirtschaft durch den ersten Lockdown gebracht, durch Soforthilfen oder das erweiterte Kurzarbeitergeld.
„Mit dem „Wumm“ sollte die Wirtschaft wieder durchstarten: durch öffentliche Investitionen etwa in E-Mobilität, durch die Überbrückungshilfe für kleine Firmen oder den 300-Euro Kinderbonus. Insgesamt ging es um mehr als 50 einzelne Maßnahmen. Kernstück des „Wumm“ war die zeitweise Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent.“ so Stefan Kühn. Die USA griff zu noch deutlicheren Maßnahmen: hier erhielt fast jede Familie Direktzahlungen vom Staat! Und auch die Arbeitslosenversicherung wurde – vorübergehend – ausgebaut!„Das hat nun massive Folgen für das Wachstum: Analysten rechnen mit Wachstumsraten in den USA zwischen 6 und 7%! Das ist ein Wirtschaftsboom! Die USA werden damit schneller als viele europäische Länder aus der Rezession kommen.“ so Kühn!
Und als weiterer Faktor kommt hinzu, dass sich die USA bereits im Sommer der Herdenimmunität nähern und die Corona-Maßnahmen schneller lockern dürften. Dann dürfte sich die aufgestaute Konsumlust so richtig Bahn brechen! „Allerdings trifft diese Konsumlust bereits jetzt auf eine angespannte Angebotslage aufgrund der gestörten Lieferketten und Engpässen in der Produktion von zentralen Fertigungselementen (Wir haben berichtet!)!“ warnt Stefan Kühn.Und die Überhitzungserscheinungen zeigen sich bereits in steigenden Inflationsraten! In den USA wurde im April eine Jahresrate von 5% verzeichnet, in Deutschland eine solche von 2,5%! Und die EZB rechnet für die EU im Herbst mit einer Rate von 4%! „Die Zeiten, in denen die Notenbanken sich wegen deflationären Tendenzen sorgten, sind damit vorbei! Und dabei haben wir die Effekte der lockeren Geldpolitik noch gar nicht in Betracht gezogen! Das ist eine heikle und explosive Mischung!“ ist Stefan Kühn überzeugt und besorgt.
„Einmal mehr zeigt sich, dass die Wirtschaft ein zu komplexer Mechanismus ist, als dass er sinnvoll gesteuert werden könnte! Ein Über- oder Unterschiessen von Wachstum und Inflation ist das Resultat! Nun beginnt die schwierige Phase der Normalisierung! Hoffen wir, dass dabei nichts ,verrutscht‘!“ fasst Stefan Kühn nüchtern zusammen.
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Herr Stefan Kühn
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Deutschlandfon ..: 0800 40 40 699
web ..: http://www.stefan-kühn.com
email : consulting@stefan-kühn.comStefan Kühn ist Ökonom; er befasst sich seit einigen Jahren mit den volkswirtschaftlichen Veränderungen und der Interdependenz der Märkte sowie der politischen Einflussnahme in Bezug auf Unternehmen, Gesellschaft und den Geldmarkt. Er vertritt die These, dass es sich bei makroökonomischen keynesianischen und neu-keynesianischen Modellen meistens um vollständig interdependente ökonomische Systeme handelt, die nicht rekursiv, sondern nur simultan gelöst werden können. Dabei betrachtet er nicht allein rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer und Consultant des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.
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